Kleine Pflanzenwelt
Sie finden hier Angaben zu:
- Arbeiten im Laufe des Jahres, sowie Erden und  Umsetzen (unter "Allgemeines")
- Zimmerpflanzen für schattigere Standorte allgemein
- einigen typischen Zimmerpflanzen:
- Phalaenopsis (Malaienblume, Nachtfalterorchidee)
- Spreptocarpus (Drehfrucht)
weitere sind in Arbeit


Allgemeines


Die vier Jahreszeiten

Die Hauptarbeitszeit leigt im Frühjahr. Von März bis Juni wird ein Großteil der Pflanzen umgetopft und an die frische Luft geräumt. Dieser Freilandaufenthalt bekommt den meisten Pflanzen ausgezeichnet. Es geht los im März mit zum Beispiel Oleander, Kamelien und  Palmen und endet im Juni mit Hibiskus. In unserer Gegend, der Oberlausitz, kann es im Winter schon sehr kalt werden, - 20 Grad sind da keine Seltenheit. Auch wenn es die letzten Jahre etwas wärmer blieb. So kann man Kübelpflanzen prizipiell nicht draußen lassen und selbst sogenannte winterharte Kamelien halten sich höchstens im innerstädtischen Bereich.
Im Sommer stehen vor allem Gießen und Düngen an. Das Unkraut im Garten und auf den Kübeln versuche ich vor allem mit Mulchen im Zaun zu halten.
Man will ja schließlich auch genießen.


Eine gute Freundin schenkte mir vor einer Weile eine Kugel mit einem Spruch, dass Jäten Zensur an der Natur sei. Das dient mir jetzt als Alibi.

Frühling und Sommer sind für uns die schönsten Jahreszeiten mit Grün, Blüten, Düften.
Abends sitzt man mit Freunden gemütlich auf der Terasse.
Der Herbst stimmt schon etwas traurig. bald heißt es Abschied nehmen von der Blütenpracht. Alles wird wieder in die Häuser geräumt. Blüten und Grün müssen zum großen Teil fallen.
Im Winter hat man zwar mehr Zeit, wir sind aber keine Wintermenschen. Zwar sind Weihnachten, Silvester und Karnaval ja auch schön, aber die Sehnsucht gilt der Wärme der Sonnenstrahlen, dem Grün der Wiesen.

Jetzt kommt bald die Zeit der Kamelien, die schon dicke Knospen angesetzt haben, der Epiphyllen mit ihren Blütenkaskaden und der Azaleen, die im zeitigen Frühjahr den Wintergarten mit ihrer Blütenpracht füllen.
Man schaut in Kataloge oder auf einschlägige Internetseiten, ob man vielleicht nicht doch noch das eine oder das andere...? Aber nein, standhaft bleiben! Wintergarten und Gewächshaus sind übervoll. Die Pflanzen werden ja auch nicht kleiner und eigendlich müsste man ja abbauen. Das Hobby droht eh schon eher Arbeit zu werden.

Unser Gewächshaus wird im Winter nur bis ca. 5 Grad, der Wintergarten bis 10 Grad aufgeheizt. Die meisten unserer Pflanzen vertragen so tiefe Temperaturen. Was es wärmer benötigt, muss im Wohnhaus überwintert werden.

Die Erden und das Umsetzen

Früher mixte ich mir meine Erden selbst. Ich kompostierte Buchenlaub und Nadelstreu, grub Maulwurfhaufen ab, kaufte Zuschlagstoffe und so weiter. Heute habe ich dafür ganz einfach zu wenig Zeit. Ich verwende als Grundsubstanz fertige gute!!! Blumenerde vom Pflanzenmarkt, zum Beispiel  Floragard oder Composana. Dieser setze ich dann, wenn es nötig ist, bestimmte Stoffe, wie Lehmkrümel, Tonstückchen oder ähnliches zu. Eine Ausnahme bilden die Erden für Kakteen und andere Sukkulenten. Die mische ich immer noch selbst oder kaufe im Spezialhandel. Das ist zwar etwas teurer, aber die Qualität stimmt.
Ich pflanze die meisten Pflanzen beim Ausräumen im Frühjahr von März bis Juni um.
Für einige stark zehrende Pflanzen verwende ich vorgedüngte Erde, z. B. von Floragard. Das reduziert die Arbeit im Sommer. Ein Nachdüngen ist dann oft gar nicht oder erst ab Spätsommer notwendig.

Pflegehinweise zu einzelnen Pflanzen

Pflegehinweise zu einzelnen Pflanzenarten findet man unter den einzelnen Rubriken zu Kakteen, Sukkulenten und Kübelpflanzen, im Anschluss an den allgemeinen Text auf dieser Seite folgen Pflegetipps zu einigen Zimmerpflanzen.
Auch unter der Rubrik "Album" findet man unter den Bildern jeweils Pflegehinweise zu den einzelnen Pflanzen, man muss sich nur durchklicken.
Im Moment finden Sie dort Hinweise zu Hibiskus, Fuchsien und Brugmansien. Später soll noch mehr folgen.

Zimmerpflanzen

Unkomplizierte Zimmerpflanzen für schattige Standorte

Folgende Pflanzen eignen sich aus meiner Warte besonders gut für etwas schattigere Standorte in Innenräumen.
Aber Achtung: ohne Licht kommt auf Dauer keine Pflanze aus.
Am besten ist es außerdem , eine kleine Pflanzeninsel zu errichten. Die Pflanzen wachsen in Gesellschaft besonders gut und die Luftfeuchte wird durch die Gemeinschaft höher. Man sollte täglich ein Mal sprühen, das tut den meisten Pflanzen gut.
Die großen Pflanzen setzt man in den Hintergrund oder in die Mitte, die Kleineren dann davor. Sie verdecken die Füße der Großen.
Z. B.:
Mitte oder hinten: Drachenbaum (oder/und) große Efeuaralie
Davor: Schusterpalme, Fleischerpalme, großes Einblatt, (oder/und) Zamioculcas zamifolia
Vordergrund: Grünlilie, Efeutute, (oder/und) Bromelien, Tradescantia
In einem flachen Körbchen oder auf einer Bank sieht ein solches Ensemble besonders hübsch aus. Einfüttern kann man, wenn man will, zusätzlich in Moos.

Hohe Pflanzen:
- Drachenbaum (Dracaena draco),18 - 22 Grad
- Efeuaralie (Fatshedera lizei), grüne! Sorten, nicht zu dicht neben der Heizung, sprühen, 15 bis 22 Grad

Halbhohe Pflanzen:
- Zamioculcas zamifolia , immer über 18 Grad, nicht zu viel gießen, nicht in Moos, nicht viel sprühen
- Schusterpalme (Metzgerpalme, Aspidistra elatior), 10 bis 22 Grad, nicht zu viel gießen
- Einblatt (Spathiphyllum wallisii), 15 bis 25 Grad, blüht weiß
- Fleischerpalme (aukube japonica „variegata“), kühl, unter 15 Grad im Winter, viel Frischluft, bis Frost , z. B. für Treppenhäuser o. ä..

Niedrige Pflanzen für den Vordergrund und/oder zum Verdecken der Töpfe großer Pflanzen ( z. B. auf die großen Töpfe stellen):
- Efeutute (Araceae) grün, ab und zu besprühen
- Bromelien, z. B. Nickende Bilbergie, ständig Regenwasser im Trichter, nicht zu schattig
- Grünlilie (Chlorophytum comosum)weiß panaschiert, grün, oder (Chlorophytum orchidaestrum)orange/grün, alle Arten - keine Sonne, aber nicht zu schattig
- Efeuarten, x Sorten, aber - eher etwas für kühle Standorte in z.B. Wintergärten
- Dreimasterblume (Tradescantia fluminensia), grüne! Sorte, Enden immer wieder abzwicken und neu stecken, auch in Töpfe der anderen Pflanzen, guter Bodendecker, wenn sie immer wieder eingekürzt wird, wächst allerdings im Schatten mit großen Blattzwischenräumen
- Einige Zeit halten auch viele Palmen schattige Standorte aus.

Phalaenopsis (Malaienblume, Nachtfalterorchidee)

Die Hybriden dieser Pflanze sind sehr schöne Orchideen auch für den Laien. Die Züchtungen sind relativ pflegeleicht und gedeihen sehr gut auf der Fensterbank.



Standort:
- hell, aber im Frühjahr und Sommer keine direkte Prallsonne, sonst Verbrennen die Blätter und es entstehen unschöne braune Flecken
- zum Beispiel an einem Westfenster, an Südfenstern ab dem Frühjahr etwas weiter vom Fensterglas weg – bzw. aus der Sonne rücken
- mögen, wie die meisten Pflanzen, keine kalten Füße, ein Übertopf schafft Abhilfe, ideal sind z. B. hohe Töpfe, sogenannte Orchideentöpfe, die, wenn man die Erdtöpfe hinein stellt, noch Platz zum Boden lassen, das Wasser kann ablaufen, ohne dass die Pflanzen im Fußbad stehen
- Sehr gut bekommt es den Pflanzen auch, wenn man sie auf eine Schale, die mit Kieselsteinen, Rindenmulch oder Moos gefüllt ist, stellt, die man ständig leicht feucht hält. Das Wasser kann verdunsten, das erhöht die Luftfeuchtigkeit. Orchideen lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit.
- 18 bis 24 Grad, zur Blüteninduktion um 16 Grad



Erde:
- grobe gute Orchideenerde, z. B. vom Orchideengärtner

Umpflanzen:
- solange die Pflanze gut gedeiht und blüht, möglichst nicht, später in der blütenlosen Zeit
- Nach dem Umpflanzen kann man einige Zeit einen durchsichtigen Gefrierbeutel locken über die Pflanze stülpen, um gespannte Luft zu erzeugen.
Gießen:
- mit Regenwasser oder anderem weichen Wasser
- nur mäßig feucht halten, keine stehende Nässe, z.B. wöchentlich einige Minuten in zimmerwarmem Wasser tauchen und hinterher gut abtropfen lassen
- täglich mit Regenwasser nebeln, auf hohe Luftfeuchte achten (Siehe oben!)


Düngen:
- aller 14 Tage mit Orchideendünger oder einem anderen guten Dünger in sehr niedriger Konzentration (ca. 1/4 der angegebenen Menge, je nach Dünger)
- Sehr gut bekommt den Pflanzen ab und zu eine Gabe Bioplantol vital NT.


Vermehrung:
- Manchmal bilden sich Kindel, die man, wenn sie schon relativ groß sind, abnehmen und gesondert eintopfen kann.
- Durchsichtigen Beutel über die Pflanze stülpen (Siehe oben!)!


Schädlinge:
- bei Einschleppung – Schildläuse, besonders an Rispen und Blüten; diese lassen sich relativ gut manuell oder mit herkömmlichen systemischen Mitteln bekämpfen
- Gehen die Pflanzen ein, ist meist zu nasse Haltung oder im Winter zu kalter Stand die Ursache. Man kann es versuchen, die Pflanzen noch zu retten, indem man sie, wie gehabt, umsetzt und einen durchsichtigen Plastebeutel oder ein großes Glas über Pflanze und Topf stülpt.


Streptocarpus (Drehfrucht)

Wie die meisten Gasneriengewächse lieben Streptocarpus eine hohe Luftfeuchte, sollten aber nicht direkt besprüht werden. Sie dürfen nie austrocknen, aber auch nicht zu nass gehalten werden. Man muss sie also ständig im Auge behalten.
Es gibt viele wunderschöne Arten. Wer erfolgreich Usambaraveilchen kultiviert, kann es auch mit der Drehfrucht probieren. Im Gegensatz zum Usambaraveilchen nimmt die Drehfrucht aber auch ein kurzfristiges Austrocknen übel.

Standort:
- hell, jedoch keine direkte Sonne, z.B. an der Seite eines Westfensters oder etwas ab vom Fensterglas
- sehen besonders in hohen Übertöpfen toll aus, hier kann das Wasser auch gut ablaufen
- Züchtungen – günstig um 20 Grad, nicht allzu lange unter 15 Grad. In älteren Pflanzenbüchern ist manchmal die Rede von 10 bis 12 Grad Mindesttemperatur. Das hat sich bei mir nicht bewährt.
- auf keinen Fall – kalte Füße
- gut gelüfteter Raum, aber keinesfalls Zugluft

Erde:
- gute Zimmerpflanzenerde gemischt mit Azaleenerde, als Puffer angereichert mit z. B. Seramis oder Vermiculite
- oder. Buchenlauberde, Nadelerde, Torf, etwas Sand, wenige Lehmstückchen

Umpflanzen:
- selten, wenn Pflanze nicht mehr gut wächst oder die Erde sich zu stark verdichtet hat

Gießen:
- mit Regenwasser, immer gleichmäßig feucht halten, aber nie zu nass

Düngen:
- regelmäßig in niedriger Dosierung, z. B. aller 14 Tage in der Hälfte der angegebenen Dosierung für Zimmerpflanzen
- Ausgezeichnet bekommt den Pflanzen ab und zu eine Behandlung mit Biplantol vital NT. Die Blühwilligkeit steigt. Allerdings verbrauchen die Pflanzen nach der Behandlung auch mehr Wasser. Das muss unbedingt beachtet werden.

Blüte:
- Die Blüten sitzen zu mehreren am Ende längerer Blütenstängel. Sind die Blüten verblüht, werden die Stängel abgeschnitten. Die Blüten erscheinen über das ganze Jahr hin schubweise. Ältere mehrjährige Exemplare können eine richtige Augenweide sein.

Vermehrung:
- wie bei Usambaraveilchen über Blattstecklinge (gut - in feuchte Vermiculite, durchsichtige Plastetüte überstülpen, gleichmäßig feucht, aber nicht nass halten)
- Teilung der Stöcke ist zwar möglich, aber hat sich nicht so bewährt

Schädlinge:
- besonders bei Lufttrockenheit anfällig für Wollläuse und Blattläuse
- Bekämpfung am besten mit systemischen Mitteln (z.B. entsprechenden Pflanzenstäbchen)







- ist weiter in Arbeit