Kleine Pflanzenwelt

Agaven

Es gibt viele verschiedene Agavenarten. Viele von ihnen werden im Alter metergroß und sind dann, auch auf Grund der Verletzungsgefahr, nur noch sehr schlecht zu transportieren. Als Kübelpflanzen wirken diese jedoch ausgesprochen attraktiv. Empfehlenswert für den Sammler sind eher die kleinen Arten, wie Agave filifera oder Agave victoriae-reginae.         In der Fachliteratur wird oft ein vollsonniger Stand empfohlen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Agaven in lichtem Streuschatten auch sehr gut gedeihen. Man muss darauf achten, nach dem Ausräumen die Pflanzen erst an die Sonne zu gewöhnen.

Agave americana
- eine Agave, die sehr groß und attraktiv werden kann                                                    - grün, blaugrün, auch mit verschiedenen hellen Streifen, z. B. an den Blatträndern

Standort:                                                                                                                  - vollsonnig bis halbschattig, luftig
- im Sommer im Garten, ein kleines Bodenfröstchen schadet nicht
- im Winter – kühl bis 0 Grad, günstig an hellem Fenster, hält jedoch, wenn sie größer ist,    auch halbdunklen Keller aus                                                                                        - Kleine Agavenarten lassen sich auch ganzjährig an einem vollsonnigen Wohnungsfenster halten, falls sie zu wenig Licht bekommen, vergeilen sie jedoch unschön.

Erde:                                                                                                                        - 1/3 gute Blühpflanzenerde oder Humuserde, 1/3 scharfer Sand, 1/3 Lehmerde
(lehmige Maulwurferde) oder direkten Lehm
- Beimischung einiger Krümel „Argrosil“ und Kalimagnesia – vorteilhaft

Umpflanzen:                                                                                                             - ist erst erforderlich, wenn der Topf zu klein wird                                                           - Auf Grund der Wuchtigkeit der Pflanzen und ihrer Unhandlichkeit ist bei gößeren   Exemplaren ein einfacher Tontopf zu empfehlen, der beim Umsetzen einfach zerschlagen      und durch einen größeren ersetzt wird.

Gießen:                                                                                                                   - von Mai bis September normal
- in April und Oktober wenig feucht
- im Winter,  je nach Stand - kaum
- trocken in des Winterquartier bringen!                                                                  Werden die Pflanzen zu nass gehalten, verfaulen siie von unten, steht besonders im Winter längere Zeit Wasser in der Rosette, faulen sie von oben.

Düngen:                                                                                                                   - 1/3 der vorgeschriebenen Menge Blühpflanzendünger (sehr gut –
„Algoflash“) aller 2 bis 3 Wochen von Mai bis August oder Kakteendünger

Vermehrung:                                                                                                             - durch sich in großer Menge bildende Kindel - sehr einfach

Schädlinge:                                                                                                               - gibt es bei luftigem Sommerquartier kaum

Fazit: Insgesamt sind  Haltung und Vermehrung der meisten Agaven einfach.    Problematisch sind  jedoch Transport und Umsetzen größerer Stücke.

Conophytum

Volkstümlich werden Conohpyten wie auch Lithops und ähnliche Pflanzen als                  lebende Steine bezeichnet. In der Natur sind sie von sie umgebenden Steinen kaum zu unterscheiden. Sammler kommen bei diesen seltsamen wundervollen Pflanzen voll auf ihre Kosten. Sie sind klein (mehrere Millimeter bis mehrere Zentimeter), bilden wunderschöne Blüten aus, die zum Teil größer sind als sie selber, und sind pflegeleichter als die ähnlichen Lithops. Sie nehmen etwas mehr Feuchtigkeit zur falschen Zeit nicht gleich übel. Auch gehören sie mit über 300 Arten und vielen Varietäten zu den artenreichsten Gattungen der Mittagsblumengewächse. Der Sammler hat somit ein weites Feld zu beackern.

Sie bilden in jedem Jahr 2 hochsukkulente Blätter aus. Es gibt kugelige Formen, bei denen die Blätter bis auf einen kleinen Spalt verwachsen sind, und Arten, deren Blätter wie zwei Zipfelmützen (Loben) aussehen (bilobe Arten).

Die Pflanzen bilden zum Teil mit der Zeit schöne Polster.


 

Bei den Pflegehinweisen zu den Hochsukkulenten gehe ich natürlich auch rein von meinen persönlichen Erfahrungen aus. Es gibt bestimmt auch viele andere Möglichkeiten der Haltung.

Standort:

-         vollsonnig, so hell wie möglich

-         im Zimmer am hellsten Fenster

-         im Gewächshaus auf der obersten Stellage

-         Meine Conophyten stehen im Gewächshaus ab Mitte Mai bei Freilandtemperaturen,

      im Winter bei 3 bis 6 Grad

-         Auch bei Frost wird täglich mehrfach kurz gelüftet.

-         Wenn kein Frost droht, wird das Gewächshaus nicht mehr beheizt und alle Fenster und Türen geöffnet. Stockige Luft wird von vielen Pflanzen schlecht vertragen. Ich halte in diesem Gewächshaus nur Pflanzen, die einen Temperaturrutsch bis kurz über den Gefrierpunkt auch aushalten.

Blüte:

-         Blüten erscheinen aus den Spalten zwischen den beiden Blättern auf kurzen Stielen, scheinbar auch abhängig von den Bedingungen, zu verschiedenen Jahreszeiten

-         Weiß (Gänseblümchenblüten ähnlich), gelb, rosa, rot, violett

Umpflanzen:

-         Umgepflanzt werden muss sehr selten. Solange die Pflanzen gedeihen, kann man das ruhig unterlassen, denn Umpflanzen birgt bei Hochsukkulenten auch immer ein gewisses Risiko, obwohl Conophyten da schon etwas härter im Nehmen sind

-     in der Wachstumsphase!

-         Töpfe – nicht zu groß wählen, ½ cm Platz um die Pflanzen genügt

-         nach dem Umpflanzen – 1 bis 2 Wochen nicht wässern, höchstens von unten etwas anfeuchten


Erde:

Ich topfe Hochsukkulente in mehreren Schichten:

-         1. am Fuß: ½  bestens gesiebte Buchenlauberde oder Nadelerde, ¼  Kies, ¼ Lavagrus oder Seramis, einige kleine Klümpchen Lehm

-         2. um die Wurzel: ½ Kies, ¼  Lavagrus oder Seramis, ¼ Buchenlauberde oder Nadelerde

-         3. zum Abdecken um den Wurzelhals – eine Schicht Kies

-         Als günstig hat sich erwiesen, der Erde einige winzige Körnchen Kalimagnesia beizufügen. Das mindert den Pilzbefall.

-         Im Prinzip kann man die Pflanzen aber auch in andere sehr magere, ausgesprochen durchlässige Erde setzen. Einige Kakteenzüchter bieten auch mineralische Gemische an.

Gießen:

Einige Conophyten wachsen und blühen im Spätherbst oder Winter, andere im Sommer. Da ich meine Pflanzen aber im Kalthaus pflege und Kälte und Nässe schlecht zusammen passen,  handhabe ich das so:

-         Sommer: aller 14 Tage – mäßiges Wasserbad von unten, außer die Pflanzen, die gerade durch Schrumpfen anzeigen, dass sie nicht gegossen werden wollen;  Juli – alle Pflanzen trocken

-         Frühling, Herbst, wenn es wärmer als 10 Grad ist,  aller 2 bis 3 Wochen – kräftiges Wasserbad von unten

-         Winter: aller 4 Wochen –  klitzekleines Wasserbad von unten

Die Töpfe stehen bei mir in „ Schalen“, die ich zum Wässern mit Wasser befülle, überflüssiges Wasser wird nach 1 bis 2 Stunden abgegossen.

Meine Pflanzen haben diese sicher nicht ganz so optimale Bewässerung bisher gut toleriert.

Düngung:

-         nicht unbedingt erforderlich

-         Ich dünge meine Pflanzen 1x im August und 1x Anfang Oktober mit gering konzentriertem Kakteendünger


Crassula

Crassulaarten (Dickblatt) gibt es über 300. Viele davon sind leicht zu pflegende Halbsträucher oder Sträucher. Hier interessieren vor allem die sukkulenten Arten. Viele davon lassen sich leicht pflegen und können den Sommer im Freien verbringen. Manche sind sehr bekannte Zimmerpflanzen oder/und können riesengroße Kübelpflanzen werden, wie zum Beispiel Crassula portulacea, der Geld- oder Affenbrotbaum. Eine sehr schöne Art mit weißlich bereiften Blättern ist auch Crassula falcata, die Dolden leuchtendroter Blüten ausbildet.

Standort:                                                                                                                 - im Zimmer vollsonnig, zum überwintern Winter auch halbschattig
- im Sommer gern im Freien, Halbschatten bis volle Sonne (langsam an Sonne gewöhnen, sonst verbrennen die Blätter)
- im Winter bis 5 Grad, aber auch warm möglich                                                              - wenig empfindlich


Gießen:                                                                                                                   - von Mai bis September mäßige Feuchtigkeit
- im Winterquartier – kaum gießen, wenn kalter Stand, sonst mäßige Feuchte

Erde:                                                                                                                       - ½ Blumenerde oder Buchenlauberde, ¼ Lehmerde (z.B. Maulwurferde), ¼ Sand oder Kakteenerde mit Lehm angereichert

Umpflanzen: erst erforderlich, wenn Topf die Pflanze nicht mehr hält,


Düngung:                                                                                                                 - aller 2 bis 3 Wochen mit 1/3 der vorgeschriebenen Menge
Blühpflanzendünger von Juni bis August


Glottiphyllum

Die Arten sind einfach zu halten und blühen oft schon ab dem 2. Jahr bei guter Haltung meist gelb.



Standort:                                                                                                                 - vollsonnig
- im Sommer gern im Garten
- im Winter bei ca. 5 Grad, warmer Stand schadet aber nicht, wenn volle Sonne vorhanden ist

Erde:                                                                                                                        - 1/2 gute Blumenerde, 1/2 scharfer Sand oder Kakteenerde
- Beimischung einiger Krümel „Agrosil“ und Kalimagnesia vorteilhaft

Umpflanzen:                                                                                                              - im mehrjährigen Abstand

Gießen:                                                                                                                    - von Mai bis September normal
- in April und Oktober – wenig feucht
- im Winter je nach Stand - sehr wenig

Düngen:                                                                                                                   - 1/3 der vorgeschriebenen Menge Blühpflanzendünger aller 2 bis 3 Wochen von Mai bis August


Schädlinge:                                                                                                              - Bei luftigem Stand treten kaum Läuse o. ä. auf. Die Pflanzen sind jedoch für Schnecken scheinbar ein Leckerbissen. Sie müssen unbedingt schneckensicher aufgestellt werden und auch häufig auf Schnecken kontrolliert werden. Bei mir schafften es einige der Biester, im Freiland bis auf 1,80 m hohe Stellagen zu kriechen! Das kann zum Totalverlust führen.

Lithops

Lithops gehören ebenso wie Conophyten zu den Mittagsblumengewächsen (Mesembryanthemaceae). Sie werden im Volksmund als die typischen lebenden Steine bezeichnet. Wie Chonophytum bilden sie jedes Jahr zwei halbzylindrische, miteinander verwachsene Blättchen aus, die oben abgeflacht oder leicht gewölbt sind. Lithops stammen ursprünglich aus trockenen Wüsten. Sie sind sehr empfindlich auf falsches oder zu starkes Gießen.
Ganz besonders empfindlich reagieren Sie auf Nässe von oben. Fallen zum Beispiel in der Ruhezeit vom Gewächshausdach Tropfen auf die Pflanzen, kann es passieren, dass sie innerhalb weniger Tage, ja Stunden, völlig den Geist aufgeben. Auch eine Ruhezeit, in der die Pflanzen überhaupt nicht gegossen werden, muss man strikt einhalten.
Pflanzenmärkte bieten in letzter Zeit häufig lebende Steine an. Leider werden dort mitunter die Pflanzen falsch gegossen, so dass man manchmal schon einen Todeskandidaten mit nach Hause nimmt. Kaufen Sie nur völlig intakte Pflanzen, die nicht von oben gewässert worden sind. Kaufen Sie Lithops möglichst nicht im Winter.



Standort:
- stets volle Sonne, hellster möglicher Standort: Südfenster, Gewächshaus, oberste Stellage, immer unter Glas, wenigstens mit Abdeckung
- Sommer – Außentemperatur, luftig
- Winter: häufig wird in der Literatur eine Mindesttemperatur von 15 Grad genannt. Ich halte meine Pflanzen im Gewächshaus, völlig trocken, bei ca. 5 Grad Mindesttemperatur. Das hat ihnen bisher nicht geschadet. Es muss darauf geachtet werden, dass keine Tropfen von oben fallen. Auch Schnecken können ein Problem werden.
- Es wird täglich, auch im Winter, gelüftet.
- Im Winter schrumpfen die alten Blätter und das neue Paar entwickelt sich. Die alten Blätter bilden am Ende nur noch eine Art Papierrest um die Pflanze. Diesen „Abfall“ kann man, sind die alten Blätter vollständig !!! vertrocknet, um Fäulnis zu vermeiden, vorsichtig auszupfen.


Blüte:
- in gelb oder weiß, etwa von August bis Dezember
- Blüten sind mitunter größer als die Pflanzen selbst

Umpflanzen:
- ist an sich sehr selten nötig
- Über den Zeitpunkt gibt es in der Literatur sich widersprechende Angaben. Ich topfe nur in der Wachstumszeit um.


Erde:
- Mineralgemisch, höchstens ein klein wenig Humus
- Mein Vorgehen:
- untere Hälfte des Topfes: Kies – Seramis – Gemisch, ein klein wenig total fein ausgesiebte Buchenlaub- oder Nadellauberde, einige Krümelchen Lehm
- obere Hälfte des Topfes: reiner Kies
- Im Fachhandel gibt es auch reine mineralische Gemische zu kaufen.
- Keine Gartenmarkterden verwenden! Diese speichern zu viel Wasser und besitzen zu viele Nährstoffe.
Als Kies verwende ich im übrigen Aquarienkies ohne Dünger in kleiner Körnung.



Gießen:
Ich gieße prinzipiell von unten. Jedes Töpfchen steht in einem eigenen kleinen Untersetzer, da die Wachstumszeit bei jeder Pflanze zu einem etwas anderen Zeitpunkt einsetzt. Bei Hunderten von diesen Pflanzen ist das natürlich dann nicht mehr möglich.
Periode I, Wachstumsperiode:
Man erkennt das Einsetzen daran, dass das alte Blattpaar langsam zu „Papier“ geworden ist.
- Pflanze zuerst sehr wenig, dann etwas mehr von unten gießen, zuerst aller 14 Tage, dann in etwa wöchentlich.
- Substrat – zwischen den Gießvorgängen – abtrocknen lassen
- etwas zu wenig Wasser schadet kaum, zu viel kann tödlich sein
Periode II, Ruhephase:
- setzt etwa nach der Blüte ein
- Auch hier sind die Angaben in der Fachliteratur sehr unterschiedlich. Ich gieße prinzipiell von November bis März bei Temperaturen, die bis 5 Grad sinken, überhaupt nicht.
- Ab April wird bei ausgewählten Exemplaren mit einer vorsichtigen Bewässerung von unten begonnen und das nur in warmen Witterungsperioden.
Gießt man Lithops zu viel, reißen die Körperchen. Fäulnis und Verlust sind häufig die Folge.

     

Düngung:
Ich dünge drei Mal im Jahr, je einmal in den Monaten Juni, Juli und August mit Kakteendünger in halber Konzentration. Werden die Pflanzen zu mastig, sind sie anfälliger.
Schädlinge:
Schnecken können, wie schon gesagt, ein Problem werden. Bei luftiger Haltung treten die sonst üblichen Schädlinge kaum auf. Bei falsch behandelten Pflanzen kommt es allerdings schnell zu Fäulnis.





Ist weiter in Arbeit.